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Für rund 1,6 Mrd. Muslime beginnt heute der erste Fastentag des muslimischen Monats Ramadan, in dem der Koran herabgesandt wurde, weswegen der Monat einen sehr hohen Stellenwert im muslimischen Glauben hat.
Was bedeutet das eigentlich außer von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke zu verzichten? Warum wird überhaupt gefastet?
Der einfachste Grund ist, weil es Gottes Gebot ist. Im Koran wird in Sure 2 Vers 183 den Muslimen das Fasten vorgeschrieben. Schwangere, Stillende, Kranke, Alte etc. sind vom Fasten ausgenommen.
Fasten bedeutet auch sich dem Rauchen und Geschlechtsverkehr zu enthalten und seine Zunge zu hüten, d.h. auf schlechte Worte und Tratsch&Klatsch zu verzichten.
Wie wirkt sich das Prinzips des Verzichts auch in unserer Kultur aus? Verbindet dieses Prinzip die Unterschiede der einzelnen Glaubensrichtungen und ermöglicht einen respektvolleren Umgang sowie mehr Verständnis füreinander?
Sind Sie als Manager auch Fan des intermittierenden Fastens?
Muslime vor allem in westlichen Ländern haben das Privileg Gewissheit zu haben, dass am Abend mit 100 prozentiger Sicherheit Speis‘ und Trank auf dem Tisch warten werden. Man lernt dankbarer zu sein und mit armen Menschen mitzufühlen. Ebenso erlebt man Gemeinschaft und Zugehörigkeitsgefühle, wenn man sich gemeinsam einer höheren Idee unterordnet. Ein weiterer Vorteil des Fastens ist, dass man durch den Hunger den inneren Schweinehund brechen und somit schlechte Angewohnheiten leichter ablegen kann. Ein seelisches Cleansing also.
Wie können Sie fastende Kollegen unterstützen?
Anstößige Witze und provokatives Essen vor Fastenden sind unfair; wenn Sie sehen, dass so etwas passiert, greifen Sie ein. Team-Lunches werden am besten nach dem Ramadan geplant. Möchte sich Ihr Kollege zum Beten zurückziehen, seien Sie verständnisvoll. Wie es so schön heißt: Rücksichtnahme ist die beste Form der Unterstützung. So steigern Sie den Wohlfühlfaktor in Ihrem Unternehmen.
Was kann man dieser „Kultur des Verzichtes“ entnehmen?
Betrachtet man es aus rein religiöser Perspektive, wird vor allem während dieser Fastenzeit eine minalistische Lebenskultur gelebt, ganz nach dem Zeitgeist. Der temporäre Verzicht ist ein Weg um nachhaltig mehr zu haben. Denn wer Dankbarkeit lebt, lebt Nachhaltigket.
Wo fangen Sie an zu fasten um das Wesentliche, oder auch sich selbst zu erkennen?