Zukunft der Arbeit: Pro­duk­ti­ons­ar­beit wird Wissensarbeit

Veröffentlicht am 25.10.2013
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Der Bäcker bäckt und der Schwei­ßer schweißt. Was macht aber ein Arbei­ter in einem Pro­duk­ti­ons­be­trieb, wenn die Pro­duk­ti­on in zuneh­men­dem Maße von intel­li­gen­ten Maschi­nen über­nom­men wird und den Blau­mann vom Fließ­band verdrängt?

Der Arbei­ter der Zukunft in der Pro­duk­ti­on wird weni­ger der Pro­du­zent im klas­si­schen Sin­ne als viel­mehr der Pro­blem­lö­ser für stark indi­vi­dua­li­sier­te und ver­netz­te Pro­zes­se in einer hoch fle­xi­blen Pro­duk­ti­on sein. Und damit ist das ent­schei­den­de Arbeits­mit­tel Wis­sen: Wis­sen zur Pro­blem­lö­sung, Wis­sen um die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen im Produktionsprozess.

Was in vie­len Zwei­gen der Wert­schöp­fung längst Rea­li­tät ist, wird auch vor der Pro­duk­ti­on nicht Halt machen. Daher ist unse­re zwei­te The­se zur Zukunft der Arbeit: Pro­duk­ti­ons­ar­beit wird Wis­sens­ar­beit, wie in wei­ten Tei­len einer Wissensgesellschaft.

Frü­her redu­zier­te die Arbeits­tei­lung durch ein­fa­che, hoch­gra­dig stan­dar­di­sier­te Ein­zel­tä­tig­kei­ten (Tay­lo­ris­mus) die Kom­ple­xi­tät für den ein­zel­nen. In fle­xi­blen und indi­vi­dua­li­sier­ten Pro­zess­ab­läu­fen, die von jedem Arbei­ter ganz­heit­li­ches Den­ken erfor­dern, muss die Kom­ple­xi­tät durch den ver­netz­ten Zugriff auf das Wis­sen ande­rer redu­ziert werden.

Erfah­rungs­wis­sen wird zwar hel­fen, jedoch nicht aus­rei­chen: hoch fle­xi­ble und indi­vi­dua­li­sier­te Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se erfor­dern eine neue Qua­li­tät der Pro­blem­lö­sung, ein­fa­che Algo­rith­men wer­den hier­für nicht mehr genügen.

Das für die Pro­blem­lö­sung rele­van­te Wis­sen zu pro­du­zie­ren, zu fin­den und nutz­bar zu machen wird eine zukünf­ti­ge Schlüsselanforderung.
Social Soft­ware kann die­sen Pro­zess unter­stüt­zen indem sie:

  • Pro­blem­stel­lun­gen in Echt­zeit sicht­bar macht
  • Kol­lek­ti­ve Lösungs- und Ent­schei­dungs­fin­dung ohne Prä­senz­tref­fen ermöglicht
  • Exper­ten und Ansprech­part­ner sicht­bar macht und Adhoc-Ver­net­zung mit die­sen ermöglicht
  • Best­prac­ti­ces der Pro­blem­lö­sung auf­find­bar macht mit Fokus auf dem WIE (was war ent­schei­dend für die Pro­blem­lö­sung) anstatt auf dem WAS (wel­ches Pro­blem, wel­che Lösung)

Wenn Pro­blem­stel­lun­gen kom­ple­xer und ein­zig­ar­ti­ger wer­den, gewin­nen Lern­pro­zes­se noch stär­ker als bis­her an Bedeu­tung. Ler­nen fin­det zukünf­tig ver­stärkt am Ort der Pro­blem­lö­sung bzw. in unmit­tel­ba­rem zeit­li­chem Zusam­men­hang statt.

Der Fokus wird sich aller­dings ver­schie­ben von inhalt­li­chen Fra­gen des WAS (wel­che Lösung für wel­ches Pro­blem – das wird ver­netzt ver­füg­bar sein, das muss man nicht alles wis­sen), hin in Rich­tung des WIE (was war ent­schei­dend auf dem Weg zur Pro­blem­lö­sung). Es geht also weni­ger um die För­de­rung des Wis­sens, son­dern um die Kom­pe­tenz, kom­ple­xe Pro­ble­me zu lösen.

Eine Lern- und Dia­log­kul­tur wird hier zen­tra­le kul­tu­rel­le Vor­aus­set­zung. Dies gilt sowohl für den Pro­zess der Pro­blem­lö­sung als auch für Social Soft­ware, deren Ein­satz nach dem Fraun­ho­fer Insti­tut in Form von Wikis, Blogs etc. ver­stärkt genutzt wer­den wird. Ent­schei­den­de Her­aus­for­de­rung ist jedoch nicht die tech­ni­sche Imple­men­tie­rung, son­dern deren Inte­gra­ti­on in die Abläu­fe und Strukturen.

Wie kann die Kom­pe­tenz der Wis­sens­ar­bei­ter zukünf­tig noch bes­ser für Inno­va­ti­ons­pro­zes­se genutzt werden?

Die­sem The­ma wid­men wir uns nächs­te Woche im Rah­men der drit­ten The­se zur Zukunft der Arbeit.

Link-Tipps:

Stu­die: Poten­zia­le der Mensch-Tech­nik Inter­ak­ti­on für effi­zi­en­te und ver­netz­te Pro­duk­ti­on von mor­gen, Fraun­ho­fer Institut

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