Seit wann gibt es Google? Aber seit wann sagen wir „googeln“, wenn wir etwas suchen?
Innovationen sind schon immer viel früher da, als wir sie endgültig wahrnehmen. Von diesem Moment an zwingen sie uns, die Dinge mit anderen Augen zu sehen.
In der Medienindustrie erlebe ich in Geschäftsführungsdialogen den kulturellen Wandel noch mit wenig ausgeprägter Leidenschaft, um digitale Kulturtechnik als einzigartigen Zukunftsdialog für die Unternehmen zu nutzen. Mehr als Last denn als Lust empfand ein Vertreter die Frage, wie zum Beispiel Lokalredaktionen sich noch finanzieren sollen, wenn der Kleinanzeigenmarkt wegbricht.
Mit so einer Einstellung verpasst mein Kunde auch die Chance, bei der kürzlichen Premierenvorstellung „Stats Monkey“, das neue System für automatisierte Spielberichte lokaler Sportnachrichten, zu entdecken und künftig synonym zu verwenden, analog zu Google für Suchen. Stats Monkey ist ein selbstschreibendes Textprogramm, welches als Innovationssprung von Journalisten und Programmierern an der Northwestern University in Illinois entwickelt wurde.
Als Einstieg in einen Kulturwandel hin zu viel mehr Aufmerksamkeit für digitale Chancen empfehlen wir aktuell die Perspektiven öffnende Nachtlektüre von Mercedes Bunz mit Ihrer kurzweiligen Ausführung „Die Stille Revolution“. Danach verschwindet die digitale Unaufmerksamkeit und Sie gewinnen Inspiration für mehr Vorstellungskraft des Möglichen mit digitaler Kulturtechnik.
Link-Tipps:
Buch: Mercedes Bunz, „Die stille Revolution“
Radiofeuilleton: Kritik: Deutschlandradion Kultur, „Neu sortiertes Wissen“
Artikel: Handelsblatt, „Stats Monkey – Der digitale Reporter“