Der Geschäftsführende Gesellschafter der Contas KG, Roald Muspach, ist auf dem diesjährigen Ostdeutschen Wirtschaftsforum OWF 22 in Bad Saarow zum Thema „Wir gestalten Transformation“ eingeladen.
Am Dienstag des OWF22 drehte sich alles um das Thema „Was macht gutes Leadership im Transformationsprozess aus“. Ein wichtiges und aktuelles Thema auch für uns als Transformationsberater von Unternehmen, denn vor dieser Herausforderung stehen unsere Kund:innen immer wieder.
„Wir gestalten Transformation“
Das OWF ist eine jährliche Veranstaltung der Initiative „Land der Ideen: Deutschland“, die bereits zum 7. Mal stattfindet und relevante Player aus dem In- und Ausland zusammen finden lässt, um Chancen zu erkennen, Herausforderungen zu benennen, Wissen zu teilen, Kollaborationen anzubahnen und um neue Ideen und Lösungen als Schlüssel für einen erfolgreichen Strukturwandel zu kreieren. Auf der führenden ostdeutschen Wirtschaftskonferenz werden von hochrangige Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung die Chancen und Herausforderungen aktueller Transformationsprozesse diskutiert.
Die OWF ist eine mehrtägige Konferenz mit einer diversen Teilnehmer:innenschaft von bis zu 250 Personen. Darunter befinden sich Wirtschaftsvertreter:innen sektorübergreifend aus allen Branchen d.h. vom Start-up über den Mittelstand bis zum DAX 40-Konzern. Ebenso Expert:innen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Digitalisierung, Chemie, Entscheider:innen aus Politik und Verwaltung und Vordenker:innen und exzellente Wissenschaftler:innen.
Beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum OWF 22 in Bad Saarow werden richtungsweisende Inhalte und Positionen sowie innovative Formate von der Grundsatzrede, über Expert Labs und Deep Dives bis hin zu Streitgesprächen behandelt. Immer unter dem großen Thema „Wir gestalten Transformation“. Es ist seit 2016 die führende Wirtschaftskonferenz in Ostdeutschland und macht erfolgreiche Transformationsprozesse sichtbar.
Dabei ist der Ansatz vorzugsweise lösungsorientiert und vorwärtsgewandt und das Innovative Settings mit klarem Fokus auf einen sektorübergreifenden Austausch verbunden.
Transformation mit Umbruchserfahrung
Wie gestalten die Ostdeutschen als erfahrene Führungskräfte mit einzigartiger Umbruchserfahrung die Transformation?
Die Ostdeutschen mussten sich nach der Wende nicht nur anstrengen, sondern auch mehr als durchbeißen. Der Ostbeaufttagte Carsten Schneider drückt es so aus:
„Wenn es darum geht, Fotos zu machen, stelle ich mich auch lieber hinten hin und denke ‚Habe ich nicht nötig, macht ihr mal‘. Es gibt andere Kollegen, die stehen immer vorne. Da muss man sich eben auch mal vorne hinstellen und Aufmerksamkeit einfordern. Mehr Beweglichkeit, das sage ich vor allem den Männern, die haben im Osten mehr Probleme als die Frauen.“
Olaf Scholz bei der Eröffnung des Ostdeutschen Wirtschaftsforums 2021:
„Jetzt kommt es darauf an, dass Ostdeutsche mit ihren reichen Erfahrungen in Sachen Transformation gehört und gesehen werden. Wir brauchen diese Erfahrungen für ganz Deutschland (…).“
Vom 12. bis zum 14.Juni 2022 stehen beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum OWF22 unter dem Titel „Wir gestalten Transformation“ folgende Themen im Mittelpunkt:
- Wie lässt sich die Energieversorgung gewährleisten, ohne die Klimaziele zu gefährden?
- Wie können wir ausreichend Fachkräfte für bestehende Unternehmen und Neuansiedlungen gewinnen?
- Wie lässt sich die öffentliche Verwaltung zukünftig serviceorientierter und digitaler aufstellen?
- Frau Dr. Katrin Leonhardt CEO von der SAB gibt als Promotorin transformative Einblicke in die digitalisierte Zukunft einer „sächsischen KFW“
- Herr Bodo Rodestock von der VNG führt seine gewinnende ostdeutsche Perspektive ein und klärt: „Was macht gutes Leadership im Transformationsprozess aus?“
Wie gestalten die Ostdeutschen als erfahrene Führungskräfte mit einzigartiger Umbruchserfahrung die Transformation?
Ostdeutschland ist das Symbol für erfolgreiche Transformation und Heimat des OWF. Gemeinsam mit Vordenker:innen und Macher:innen leistet die Initiative einen Beitrag, die Chancen von Transformation mutig zu ergreifen und somit Veränderungsprozesse nachhaltig zu gestalten.
Am Sonntag, 12.06.2022 fand um 18:15 Uhr die Eröffnungsrede für das OWF22 von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Thema „Transformation gestalten“ statt. Am darauffolgenden hielt unser Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck um 09:00 Uhr die Keynote zur Wirtschaftspolitik für eine erfolgreiche Transformation.
4 Tage Woche als Wettbewerbsvorteil des Ostens
Mehr Produktivität und Wohlbefinden für Mitarbeiter:innen mit der 4 Tage Woche. Das könnte ein nicht zu vernachlässigendes Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen im Osten Deutschlands werden.
Als Berater von vielen Ostdeutschen Unternehmen, fänden wir es zukunftsweisend, wenn der Osten hierfür die Pilotregion werden sollte. Der Osten als transformativ erfahrener und künftig sozial innovierender Vorreiter für den Strukturwandel.
Entscheider:innen im Osten sollten daher bereits jetzt entsprechende Themen auf ihrer Transformations-Agenda haben. Bei der Transformation von HR zu People und Culture sind nämlich drei Begriffe enorm wichtig und gehören zum Pflichtprogramm für jede/n Entscheider:in: schlank, integriert und werttreibend.
Lebensqualität ist kultureller Treiber
Der wirkliche kulturelle Treiber der Transformation liegt nach der Pandemie in der Neubewertung der Lebensqualität als Grenze zum zukünftigen Wettbewerb. Arbeitszeitverkürzung und Leistungsorientierung werden die Mittel sein, um damit einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
In Europa sind britische Unternehmen die Vorreiter unter dem Aspekt der „produktiven Lebensqualität“. Für Deutschland könnten das künftig Unternehmen im Osten des Landes sein. Von Juni bis Dezember erproben mehr als 70 britische Unternehmen und Organisationen eine Vier-Tage-Woche – und das ganz ohne Lohneinbußen für die Beschäftigten. Diese verpflichten sich allerdings im Gegenzug, ihre Produktivität zu 100 Prozent aufrechtzuerhalten. In dieser Studie soll geklärt werden, ob die 4 Tage Woche als „Produktive Lebensqualität“ der kulturelle Wettbewerbsvorteil für das Gelingen der Transformation? (Quelle: DER LANGE WEG NACH OBEN, Hoferichter & Jacobs GmbH mit Universität Leipzig Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Praxisprojekt Masterstudiengang KMW; https://ostdeutscheswirtschaftsforum.de/wp-content/uploads/2022/06/20220608_Der-lange-Weg-nach-oben_Ostdeutsche-Eliten.pdf )
Hinter dem bisher größten Versuch einer Vier-Tage-Woche stehen die Organisationen 4 Day Week Global in Zusammenarbeit mit dem führenden Think Tank Autonomy und der 4 Day Week Campaign.
Das Projekt wird zudem von Forschern der Universitäten Cambridge, Oxford und Boston College wissenschaftlich begleitet.
Ziel diese Studie ist es, die Auswirkungen auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu messen. Gleichzeitig sollen die Effekte auf die Umwelt und die Gleichstellung der Geschlechter erforscht werden.
Juliet Schor, Soziologieprofessorin am Boston College und federführende Forscherin des Pilotprojekts, sagte der britischen Zeitung „The Guardian“:
„Wir werden analysieren, wie Arbeitnehmer auf einen zusätzlichen freien Tag reagieren, und zwar in Bezug auf Stress und Burnout, Arbeits- und Lebenszufriedenheit, Gesundheit, Schlaf, Energieverbrauch, Reisen und viele andere Aspekte des Lebens.“
An dem Projekt nehmen mehr als 3300 Arbeitnehmer:innen aus mehr als dreißig Branchen im gesamten Vereinigten Königreich teil, darunter Banken, Unternehmen aus der Pflegebranche und sogar Animationsstudios. Der britische Versuch läuft parallel zu ähnlichen Pilotprojekten in den USA und Kanada, Australien und Neuseeland sowie in Israel.
Ein wichtiges Thema, auch für den Osten und damit auch ein Teil der Debatte um die Gestaltung von Transformation auf dem diesjährigen Ostdeutschen Wirtschaftsforum OWF 22 in Bad Saarow.
Ostdeutsche Wirtschaftsstandorte
Im Fokus des diesjährigen Forums stehen neben den obigen Beispiel noch viele weitere wichtige Themen für den Osten von Deutschland, aber auch für den Rest von Deutschland.
Das Potenzial in Ostedeutschland ist groß. So sehen es zumindest rund 60 Prozent der Entscheider:innen in den ostdeutschen Bundesländern. Sie äußern sich positiv zum Potenzial des ostdeutschen Wirtschaftsstandorts. 22 Prozent der Entscheider:innen sogar sehr positiv. Dies ergab das aktuelle OWF- Transformationsbarometer – eine Umfrage unter privatwirtschaftlichen Entscheider:innen in den neuen Bundesländern der CIVEY GmbH im Auftrag von „Deutschland – Land der Ideen“ in Partnerschaft mit der Deutschen Kreditbank AG (DKB). Doch es besteht dennoch Handlungsbedarf, denn mehr als die Hälfte (56,4 %) der Ostdeutschen Wirtschaftsentscheider:innen stehen einem Gelingen des Strukturwandels in den neuen Bundesländern innerhalb der kommenden 10 Jahre skeptisch gegenüber. Um so mehr benötigt es innovative transformative Ansätze, wie sie in Bad Saarow auf dem diesjährigen Ostdeutschen Wirtschaftsforum OWF 22 besprochen und diskutiert werden.